Kinder sammelten für „Leser helfen“

Mit verschiedenen Aktionen erzielten die Gruppen des Kindergartens St. Josef Zusenhofen die stolze Spendensumme von 1200 Euro für „Leser helfen“. Die Kinder vollzogen auch nach, welche anstrengenden Übungen Erkrankte machen müssen.


1200 Euro konnten Tanja Schätzle, Kindergartenleiterin St. Josef Zusenhofen, und die Kindergartenkinder an „Leser helfen“ der MITTELBADISCHEN PRESSE überreichen. Foto: Roman Vallendor

VON ROMAN VALLENDOR

Oberkirch-Zusenhofen.

Zum wiederholten Mal unterstützt der Kindergarten St. Josef Zusenhofen den Mukoviszidose- Förderverein. Durch die Aktion „Leser helfen“ der MITTELBADISCHEN PRESSE wurde das Kindergartenteam auf die Spendenaktion zugunsten der Selbsthilfegruppe Ortenau aufmerksam. Schon in den vergangenen Jahren hat sich der Kindergarten St. Josef am Schutzengellauf in Zell am Harmersbach beteiligt und so die Mukoviszidose-Regionalgruppe Ortenau unterstützt. Da der wegen Corona nicht stattfand, überlegte das Team, was man tun könne, um „Leser helfen“ und chronisch kranke Kinder zu unterstützen.

Kindergarten-Leiterin Tanja Schätzle kam auf die Idee, für die Eltern mehr Transparenz zu schaffen. Aufgrund der Corona-Pandemie sollten die Eltern die Einrichtung nicht betreten, so die Einrichtungsleiterin. Die St. Martinsfeier konnte nicht wie gewohnt stattfinden. Tanja Schätzle wollte, dass St. Martin für die Kinder zwar anders, aber besonders sein sollte. Zudem wollte sie die Familien teilhaben lassen.

Die Lösung war bald gefunden: Jede Gruppe hat eine Aufführung geplant, eine andere Gruppe schaute aus sicherem Abstand zu. Die Kinder ließen sich in ihren unterschiedlichen Rollen feiern, und Leiterin Schätzle hielt dies in Bildern fest.

Diese Bilder wurden gegen eine Spende an die Familien ausgehändigt. Schätzle konnte eine enorme Großzügigkeit feststellen. Die Eltern waren von der Aktion begeistert, vor allem, weil man mit wenig Aufwand so viel erreichen kann. Die Erzieherinnen und deren Familien haben die Summe weiter erhöht. Das Thema wurde im Kindergarten präsent und die Kinder sensibilisiert: Das Krankheitsbild wurde in den Gruppen kindgerecht besprochen. Die Geschichte eines Kindes aus der Gegend, dessen Mama an Mukoviszidose erkrankt ist, spielte eine Rolle. Es darf aufgrund der Corona-Infektion die Einrichtung nicht mehr besuchen, da eine Ansteckung für seine Mama lebensbedrohlich sein könnte.

Den älteren Kindern wurde bewusst, was dies bedeutet, wenn sie auf den Kindergarten verzichten müssten. Über ein Plakat erfuhren die Kinder, was ein kleiner Patient, der an Mukoviszidose erkrankt ist, täglich leisten muss. Die Kinder vollzogen die Übungen nach und erkannten, dass dies ganz schön anstrengend sei.

Nette Rückmeldungen

Als weitere Aktivität entstanden in der Nähwerkstatt Augenkissen. Zu Hause machten die Steppkes für Verkauf der Augenkissen Werbung. Ganz wichtig war, dass die Kinder „ihr eigenes selbstgenähtes Kissen“ verkaufen beziehungsweise kaufen konnten. Das hatte für die Kleinen Priorität.

Wichtig war, dass der „Handel“ coronakonform ablief. Tanja Schätzle lobte die unkomplizierte Zusammenarbeit mit den Eltern. Die Bilder fanden die Eltern beispielsweise in einem Umschlag in der Tasche des Kindes und so ging der Umschlag mit einer Spende zurück in den Kindergarten. Die Kinder waren stolz, ihre Spende beitragen zu dürfen. Viele sagten: „Das ist für die Kinder, die Mukoviszidose haben.“ Einige Eltern gaben über die Umschläge eine persönliche Rückmeldung. Auf einem stand beispielsweise „Von der Familie“ und auf dem anderen war „Von meinem Sparschwein“ zu lesen. Die Kinder haben ganz bewusst ihr eigenes Scherflein beigesteuert.

Die Kinder des Kindergartens St. Josef Zusenhofen sammelten die stolze Summe von 1200 Euro. Die Aktion hat allen große Freude bereitet, zählt Tanja Schätzle den weiteren „Bonus“ zusammen. Am liebsten hätten die Kinder den Spendenaufruf weitergeführt.

Ein Video zu diesem Thema finden Sie mit dem Code 1Kx2 unter: http://www.bo.de/mediathek

Info: „Leser helfen“ unterstützt den Förderverein Mukoviszidose Regionalgruppe Ortenau, der die Mobile Physiotherapie für seine Patienten ausbauen will. Unter anderem soll ein Fahrzeug für den Therapiebesuch der genetisch bedingt erkrankten Kinder und Jugendlichen angeschafft werden.

Erschienen in der Mittelbadischen Presse am 16.12.2020