Der Physiotherapie muss bei Mukoviszidose eine herausragende Stelle eingeräumt werden. Durch die Verstopfung der Atemwege mit zähflüssigem Schleim wird die Versorgung des Körpers mit Sauerstoff verhindert. Allein durch Husten ist dieser Schleim nicht zu entfernen. Der Selbstreinigungsmechanismus der Lunge greift hier nicht. Die Viren, Bakterien und Pilze in der Lunge führen zu Entzündungen, was zur Verminderung der Lungenfunktion und zur Einschränkung der Lebensqualität führt.

Hier greift nun die spezielle Physiotherapie für Mukoviszidose, die aus speziellen Bewegungen und Atemtherapien besteht. Mit Hilfe der Physiotherapie lernt schon der kleine Patient Möglichkeiten um den zähen Schleim aus dem Atemwegen zu befördern.

Die häufigste angewandte Technik ist die Autogene Drainage. Autogen bedeutet selbstständig und heißt, dass der Patient diese Selbstreinigungstechnik ohne fremde Hilfe ausführen kann. Voraussetzung zum Erlernen dieser Technik ist die ständige Supervision einer erfahrenen Physiotherapeutin. Die Technik der Autogenen Drainage gilt als Grundlage für viele weitere Atemtechniken. Nicht nur bei Mukoviszidose findet diese Atemtechnik ihre Anwendung, sondern auch z.B. im Yoga.

Auch bei der Inhalation wird die Technik der Autogenen Drainage angewandt, um das Medikament möglichst wirksam in die Bronchien zu befördern.

Eine weitere Aufgabe der Physiotherapie ist die Mobilisation des Brustkorbs. Mit speziellen Übungen, z. B. Drehdehnlagerung, bleibt der Brustkorb beweglich, was für den Krankheitsverlauf eine wichtige Rolle spielt.

Diese physiotherapeutische Therapie ist nur ein Teil der Therapie bei Mukoviszidose und fordert alleine schon sehr viel Zeit und Ruhe für die korrekte und effektive Ausführung. Die Therapie erfolgt je nach Gesundheitszustand 1-mal bis mehrmals täglich selbstständig durch den Patienten und ca. 1- bis 2-mal pro Woche unter Supervision eines Physiotherapeuten. Eine allgemein gültige Formel für die Ausführung der Physiotherapie bei Mukoviszidose gibt es nicht und muss jedem Patienten angepasst werden.

Der Krankengymnast ist jedoch nicht nur ein Helfer zum Erlernen bestimmter Atemtechniken sondern ist auch psychologisch ein wichtiger Bestandteil eines Mukoviszidosepatienten. Meist werden die Betroffenen jahrelang von ihren Therapeuten betreut und so entsteht oft ein freundschaftliches, vertrautes Verhältnis.

Die konsequente Physiotherapie ist eine der Therapiesäulen zur effektiven Behandlung von Mukoviszidose. Selbst wenn der Patient regelmäßig Sport betreibt kann die krankengymnastische Behandlung dadurch nicht ersetzt werden. Jeder Tag ist ein Therapietag, der viel Disziplin von Betroffenen und Angehörigen fordert. Es kann jedoch in manchen Fällen zeitsparend und vorteilhaft sein die Inhalationstherapie mit der Physiotherapie zu verbinden.

Leider ist es gerade im ländlichen Raum schwierig den / die richtige/n Krankengmnast/in zu finden. Deshalb ist es gerade hier wichtig, dass sich immer mehr Krankengymnasten der speziellen Fortbildung für krankheitsspezifische Krankengymnastik widmen.

Der Arbeitskreis Physiotherapie des Mukoviszidose e.V. führt für Krankengymnasten, die CF-Patienten behandeln wollen, jährlich mehrere Wochenend-Fortbildungsseminare durch, auf denen Theorie und Praxis der speziellen krankengymnastischen Techniken vermittelt werden. Die aktuellen Fortbildungstermine sind den Zeitschriften Klopfzeichen und Muko.info zu entnehmen.

Physiotherapeuten in der Ortenau

Gerne informieren wir Sie an dieser Stelle über die Möglichkeiten der Physiotherapie in der Ortenau. Für weitere Informationen können Sie sich gerne an uns wenden.