Für gesunde Menschen ist das Atmen eine Selbstverständlichkeit. Wenige achten dabei auf die beanspruchten Muskeln oder die Arbeit, die der Körper verrichten muss um überhaupt atmen zu können. Mukoviszidosepatienten wird schnell bewusst, dass das Atmen das wichtigste Gut ist, das wir haben, daher müssen richtige Atemtechniken erlernt werden, um den Körper zu entlasten und eine effektive Bronchialreinigung durchzuführen.
Die Autogene Drainage ist die am meisten angewandte Atemtechnik zur Atemtherapie bei Mukoviszidose. Sie findet ebenfalls Anwendung bei anderen Lungenkrankheiten wie Asthma, chronische Bronchitis, Pneumonie oder dem Kartagener Syndrom. Belgische Physiotherapeuten und Ärzte entwickelten sie aus einer seit den 60er Jahren bekannten Asthma-Atemtherapie.
Da eine mehrmalige Bronchialreinigung pro Tag nötig ist, um den Gesundheitszustand zu verbessern bzw. erhalten, muss der Patient schon im Kindesalter lernen, diese Atemtechnik selbstständig durchzuführen. Diese Selbstreinigung ist sehr wirksam, erfordert jedoch ein hohes Maß an Konzentration und Disziplin.
Je nach Patient wird diese Atemtechnik anders durchgeführt. Manche arbeiten lieber im Sitzen, andere im Liegen. Je nachdem, wie und wo die Lunge verschleimt ist, kommen auch verschiedene Dreh-/Dehnlagerungen zum Einsatz, um die Atmung zu unterstützen.
Grundprinzip
Einatmung
aktiv durch den Patienten
tief und langsam durch die Nase
kombinierte Bauch- und Brustatmung
Atempause
3-5 Sekunden
Ausatmung
passiv
entspanntes Ausatmen mit Hilfe der Schwerkraft,
Rachenraum offen, damit Luft ohne Widerstand ausströmen kann um Sekret nach oben zu befördern
Ausatmung
aktiv langsames, möglichst langes Ausatmen, zur Entblähung, wenn nötig mit Therapiehilfen
Durch die vertiefte, konzentrierte Atmung bei der Autogenen Drainage ist es den Patienten möglich gezielt und mit möglichst geringem Kraftaufwand das Sekret nach oben, aus den Bronchien heraus, zu befördern. Durch die aktive und passive Atmung wird das Vordringen der Luft in die verschleimten Atemwege erleichtert und somit auch das Abhusten.
Wie atme ich?
Kleines Training zur bewussten Wahrnehmung der Atmung bei Gesunden:
Wahrnehmung des Atems
1. Schritt:
Legen Sie sich auf den Rücken, die Beine sind aufgestellt, Hände auf dem Bauch. Nehmen Sie die Bauchatmung wahr.
2. Schritt:
Legen Sie sich auf den Rücken, die Beine sind aufgestellt. Legen Sie die Hände unter die Lendenwirbelsäule. Nehmen Sie die Lendenatmung wahr. Spüren Sie, ob der Druck auf die Hände bei der Ein- oder Ausatmung stärker ist.
Das gezielte Einatmen in verschiedene Bereiche der Lunge kann trainiert werden und hilft auch gesunden Menschen, z. B. im Sport leistungsfähiger zu werden.
Autogene Drainage ist nicht nur für Patienten geeignet, sondern entspannt auch nach einem harten Arbeitstag.