„Alleine laufen – gemeinsam helfen“

In anderer Form können die Läufer am Silvesterlauf des SC Durbachtal teilnehmen. Man hat eine Woche Zeit, um die Strecken alleine zu gehen. Das Startgeld wird für „Leser helfen“ gespendet.


Auf dem Archivfoto ist der Start des Silvesterlaufs von 2019 zu sehen. In diesem Jahr starten die Läufer alleine. Dafür gibt es eine Woche Zeit. Archivfoto: Volker Gegg

VON BETTINA KÜHNE

Durbach-Ebersweier. Eine Woche haben die Sportler Zeit, um sich am traditionellen Silvesterlauf in Ebersweier zu beteiligen. Die Veranstalter des SC Durbachtal führen die Veranstaltung unter Corona-Bedingungen durch (siehe Info). Das Startgeld kommt wie immer der Aktion Leser helfen der MITTELBADISCHEN PRESSE zugute, die in diesem Jahr für mukoviszidosekranke Kinder und Jugendliche sammelt. Organisatorin Sabrina Martin erklärt, wie man mitmachen kann und was in diesem Jahr anders ist.

War gleich klar, dass der Silvesterlauf stattfindet?

Wir fünf Organisatoren sind immer in Kontakt geblieben und haben gedanklich alternative Möglichkeiten überlegt. Sportlich gesehen gibt es für den Individualsport grünes Licht, deshalb haben wir den Gedanken nie komplett aufgegeben. Jetzt haben wir einen größeren Zeitraum – nämlich eine Woche – geschaffen, damit jeder für sich gehen kann. Zudem wollte ich weiterhin Leser helfen unterstützen. Seit 20 Jahren spenden wir unser Startgeld dahin, und für mich war es ein Ansporn, zu sagen: In diesem Jahr auch. Da habe ich mich in der Gruppe dann durchgesetzt.

Wie läuft es jetzt ab?

Das Motto heißt in diesem Jahr „Alleine laufen – gemeinsam helfen“. Zwischen Montag, 28. Dezember, und Sonntag, 3. Januar, kann man ganz individuell joggen oder walken. Es stehen Wegstrecken mit vier, sechs, sieben oder zehn Kilometern zur Verfügung.

Welche Resonanz haben Sie darauf bekommen?

Es gab nur positive Rückmeldungen, auch zu der Form, wie es abläuft. Es gab keine Zweifler, es ist ja, wie wenn man sonst wo hingeht, um einzukaufen oder Sport zu treiben. Ein paar Anrufer und auch Stammläufer wollten sich auch rückversichern, ob der Silvesterlauf tatsächlich stattfindet: Ja, aber es geht eben jeder für sich. Ich selbst bin Mitglied in einer größeren Laufgruppe, die macht für unsere Aktion auch nochmal Werbung.

Was war denn aufwändiger als sonst?

Wir haben uns nochmal bei Bürgermeister Andreas König rückversichert, ob es auch klargeht. Er sagt, jeder darf durch den Wald laufen. Allerdings bitten wir als Veranstalter die Teilnehmer, die Sperrstunde zu beachten. An der Festhalle in Ebersweier – auch in diesem Jahr Start und Ziel – wird es entsprechende Hinweise zum coronakonformen Ablauf geben. Die Strecken, an denen sich nichts geändert hat, werden ja auch beschildert: Da die Schilder nun eine Woche stehen, haben wir nochmal mit der Ortsverwaltung Rammersweier und Vertretern von Mediclin gesprochen, um das genehmigen zu lassen. Wir haben freundlicherweise von allen Seiten grünes Licht bekommen.

Sabrina Martin vom SC Durbachtal organisiert den Silvesterlauf in Ebersweier mit einem Team. Archivfoto

Wie hoch ist die Summe, die im Laufe der Jahre an Leser helfen ging?

Das müssten gut 35 000 Euro sein. Früher haben das ja meine Eltern gemacht. Die ersten Jahre wurden Sachen im Ort gefördert, der Kindergarten oder Opfer eines Hausbrands. Dann wurde entschieden, sich zu 100 Prozent Leser helfen anzuschließen. Seitdem werden jährlich rund 1500 Euro aufs Konto überwiesen.

Wann laufen Sie?

(lacht) Stimmt, sonst saß ich ja immer an der Anmeldung. Ich gehe am Silvestertag, ganz traditionell. Vielleicht kommt meine fünfjährige Tochter mit, sie rennt auch schon gerne, und mein Mann, der begeisterter Triathlet ist.

Mit wie vielen Teilnehmern rechnen Sie?

Normalerweise kommen zwischen 100 und 250 Teilnehmer. Ich bin gespannt und rechne mit über 100 Läufern im Laufe der Woche. Am Ende kann ich anhand des Startgelds ausrechnen, wie viele dabei waren.

Das wird ja überwiesen?

Das ist die eine Möglichkeit. Die andere ist, den Beitrag an der Halle ins Kässchen zu werfen. Ich habe jemanden gefunden, der es dort sicher befestigt. Da ich ja nur 50 Meter von der Halle entfernt wohne, habe ich alles im Blick. Zudem leere ich die Kasse abends.

Erschienen in der Mittelbadischen Presse am 29.12.2020